Preisentwicklung im CineStar

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Abzocke oder unumgängliche Preiserhöhung?

Kinokarte Tron: Legacy

12€ für Tron: Legacy

Ich denke, ich bin nicht der einzige, der sich etwas auf die Füße getreten fühlt bei den derzeitigen Preisen für eine Kinokarte (ganz interessant dazu auch meine Kinostatistik 2010). Die Karte für Avatar damals kam genau 11€ ohne Brille, was schon ziemlich teuer ist aber naja.. Logenplätze, 3D-Vorstellung, neue Leinwand muss abbezahlt werden etc. und der Film ging immerhin fast drei Stunden.

Anfang diesen Jahres (mit Avatar wurde bestimmt soviel Geld gemacht, dass die Leinwand hätte 2× bezahlt werden können) folgte dann Tron: Legacy, geiler Film, hat Spaß gemacht ins Kino zu gehen. Das große ABER: Der Preis für ein Ticket zum neuen Tron-Film ist plötzlich um einen ganzen Euro gestiegen. Einfach so. Die Karte kostete 12€ ohne Brille, gleicher Platz, kürzerer Film (zwei Stunden).

Das hat mich etwas verärgert und ich schrieb eine Aufforderung an CineStar am Roten Turm mir doch bitte zu erklären, warum die Karte jetzt einen Euro teurer ist. Zusätzlich regte ich mich noch über ein paar Kleinigkeiten auf, von denen einige immer mal, andere häufig oder permanent auftreten. Es folgt meine Mail von Donnerstag, dem 27.01.2011…

Hallo liebes CineStar-Team,

ich bin seit Jahren ein treuer Kinogänger (mind. 1 Mal/Woche) und ein kleines Bier für 3,20€ durfte es auch meistens sein. Als Sie im Herbst letzten Jahres die Preise für Getränke und Snacks erhöht haben, hab ich aufgehört etwas Ess- oder Trinkbares im Kino zu kaufen, da mir mein Geld dafür einfach zu schade geworden ist.

Heute aber dachte ich, ich sehe nicht richtig, als ich eine Kinokarte für eine Vorstellung kaufte. Könnte mir bitte jemand erklären, wie es zu einem Preis von 12€ pro Karte für eine Donnerstag Abend Vorstellung kommen kann? Es handelt sich um den Film Tron: Legacy 3D, der eine Dauer von 127 Minuten hat. Es sind Logenplätze und der Preis für eine 3D Brille ist nicht inbegriffen.

Letztes Jahr als Avatar im Kino lief, habe ich 11€ bezahlt. Es handelte sich ebenfalls um Logenplätze. Avatar hat eine Länge von 162 Minuten, ist also länger und kostet trotzdem 1€ weniger als Tron.

Ich würde gern wissen, woher der eine Euro Aufschlag kommt und warum eine eventuelle Preiserhöhung nicht angekündigt worden ist.

Wenn ich einmal dabei bin, mich über die horrenden Preise zu beschweren, kann ich Sie auch gleich noch auf einige andere Punkte aufmerksam machen:

  • mind. 2-3 kurze Tonaussetzer in jedem Film
  • in den seltensten Fällen (3D Filme, Vorpremieren) kann man Karten online vorbestellen
  • Onlinevorverkauf kostet mehr, warum? Wenn es einen Euro günster wäre statt teurer, würden es vielleicht auch der ein oder andere eher nutzen, außerdem muss man die Karten auch noch selbst ausdrucken!
  • Warum wird keine Jahres-/Monatskarte angeboten?
  • Warum nicht Dienstag und Donnertag zum Kino-Tag machen?
  • Warum kostet mich die Sneak 5-6€ und nicht 4-5 wie in anderen Kinos? Da wäre der Saal wenigstens mal voll und unter Studenten spricht sich das sehr schnell rum (die haben in Chemnitz nämlich ihr eigenes Club-Kino, zu wesentlich geringeren Eintrittspreisen)
  • O-Ton Sneaks sind unter Filmfreunden auch extrem beliebt – eventuell eine Überlegung wert (statt einer normalen Sneak aber mit Ankündigung vorher)

Ich hoffe es sind Dinge dabei, die sich in Zukunft realisieren lassen. Schlussendlich ist aber immer noch der Preis pro Film entscheidend. Wenn Sie Stammkunden behalten und neue hinzugewinnen möchten, sollten Sie die Preise eher senken, denn in Zeiten, in denen man BluRay-Filme kostenlos aus dem Internet laden kann, sollten Sie über jeden ehrlich bezahlenden Kunden froh sein.

Hochachtungsvoll und mit freundlichen Grüßen,
Norman Paschke

Ist vielleicht hier und da etwas dick aufgetragen ab sind wir doch ehrlich, es ist zum kotzen, dass man als bezahlender Kunde so abgezockt wird. Schlimmer wirds, wenn auch noch Ton- und Bildfehler auftreten.

Am Freitag, dem 11.02.2011 (das sind btw zwei Wochen!) kam dann sogar eine Antwort zurück, die ich euch natürlich nicht vorenthalten will…

Sehr geehrter Herr Paschke,

wir bedanken und für Ihre E-Mail von 27.01.2011.

Bezüglich der Kartenreservierung haben wir uns vor einer Weile dazu entschlossen, die Möglichkeit der Reservierung auf ein bestimmtes Kartenkontingent zu beschränken. In der Regel sind daher für alle regulären Filmvorführungen (ausgenommen Sondervorstellungen, 3D-Vorstellungen, Konzerte, Lesungen usw.), pro Saal in etwa 10% der Plätze für Reservierungen verfügbar. Ist dieses Reservierungskontingent erschöpft, ist fortan nur noch ein Kartenkauf vor Ort im Kino oder online möglich.

Hintergrund für die Einführung dieser Beschränkung war, dass wir in der Vergangenheit leider immer wieder die Erfahrung machen mussten, dass oftmals frühzeitig ein Großteil der Plätze reserviert wurde, ohne dass dann eine tatsächliche Abholung der Karten erfolgte. Zum Teil waren somit gesamte Vorstellung frühzeitig „ausreserviert“ und daher Karten für Gäste, die ernsthaft an dem Besuch einer Vorstellung interessierten waren, nicht mehr oder aber erst 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn, verfügbar.

Eine entsprechende Limitierung von Reservierungen kommt also den wirklich interessierten Kinogängern zu Gute. Zudem haben wir als Gastgeber, durch den nun verstärkt erfolgenden Vorverkauf, die Möglichkeit den tatsächlichen Kartenbedarf realistischer einschätzen zu können. Zeichnet sich durch die Vorverkäufe beispielsweise der Ausverkauf einer bestimmten Vorstellung ab, kann hier dann geprüft werden, ob z.B. ein Tausch in einen größeren Saal oder eine kurzfristige Anlage einer weiteren Vorstellung des begehrten Films noch möglich ist. Somit eröffnet sich uns daher ggf. die Möglichkeit noch weiteren Gästen Ihren Kartenwunsch zu erfüllen.

Dass unser Online-Kartenverkauf zur Verärgerung Ihrerseits geführt hat, bitten wir zu entschuldigen. Die Servicegebühr, die beim Online-Kauf anfällt, erhält ausschließlich unser Service-Provider, der die komplette Abwicklung des Online-Ticketings für Sie und uns abwickelt. Das Kino erhält nur den jeweiligen Kartenpreis.

Die Preise der Eintrittskarten sowie im Bereich Snacks & Getränke wurden in den letzten drei Jahren, trotz Entwicklung des Einkaufspreises im Markt, nur zwei Mal gering angepasst. Die national gesteuerten Preise werden immer an den Preisen der vergleichbaren Freizeit-Gastronomie gemessen.

Betrachtet man die Kosten für ein Kinoticket so entfällt davon eine wesentliche Lizenzabgabe allein für den Verleih. Weitere Abzüge entstehen für Mieten, Wartungskosten, Personalkosten etc. Daher sind Zusatzeinnahmen durch den Snack- und Getränkebereich für ein Kino unerlässlich.

Ihre Anregungen einer O-Ton-Sneak sowie der Einführung einer Monatskarte, finden wir äußerst interessant und werde diese Ideen an die zuständigen Stellen, zwecks Optimierung, weiterleiten. In diesem Zusammenhang würden wir Sie gern noch auf unser 5-Sterne-Ticket aufmerksam machen, welches € 32,50 kostet und unbegrenzt und in allen CineStar-Kinos gültig ist und somit zu einer regulären 2D-Karte, einen erheblichen Preisvorteil bietet.

Wir hoffen durch diese Erläuterung zum besseren Verständnis beigetragen zu haben, freuen uns darauf, Sie auch zukünftig wieder als Gast bei uns willkommen heißen zu dürfen und verbleiben
Mit freundlichen Grüßen

H. S. (Name gekürzt)
Theatre Assistance Cinestar Chemnitz

Tja, ich bin froh, dass sich der Kritik überhaupt angenommen wurde, eine richtig klare Antwort fehlt mir allerdings. Ich kann die Kinobetreiber zwar verstehen, die 2010 wohl kein so rosiges Jahr erlebt haben (awwww) aber warum sind die ehrlichen Kunden wieder die Doofen?

Auf Twitter wurde mir gesagt, dass ca. 55% der Einnahmen durch die Kinokarten an den Verleih gehen, den Rest scheinen oben genannte Kosten aufzufressen. Traurig eigentlich, dass ein Kino nicht über Filme sondern über Snacks und Getränke seinen Gewinn erzielen muss.

Wie steht ihr zu der Sache? Geht ihr trotzdem noch fleißig ins Kino oder habt ihr es satt eine Melkkuh der Kinoindustrie zu sein?

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